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Vom Wandern im Eis

Ende Januar ging es zu viert nach 哈尔滨 Harbin, eine Stadt im Nordosten Chinas, die sich vor allem durch ihre Kälte im Winter auszeichnet. Diese wird allerdings touristisch sehr gut genutzt: In Haerbin findet jedes Jahr ein Eis- und Schneefestival statt, deren Hauptstätten sich auf der sogenannten Sonneninsel befinden, zusammen mit einer Art Jahrmarkt aus dem Eis, auf dem Eis des zugefrorenen Songhua-Flusses.

Wir begaben uns natürlich vor allem deswegen in diese Stadt, wobei ich hier nicht groß auf die Eis- und Schneeskulpturen eingehen möchte, sonder auf die für mich herausragendste Eigenschaft dieser Stadt: Sie ist nämlich so touristisch, und das nicht mal für ausländische Besucher, sondern für Chinesen, daß man als Westler in der Masse chinesischer Touristen nahezu untergeht. Die Einheimischen sind es quasi gewohnt, nur mit Touristen konfrontiert zu sein, und dadurch bekommt man beim Flanieren durch die Stadt ein ganz anderes Feeling, als in anderen chinesischen Städten.

Was die Architektur angeht, so gibt es doch einige Häuser, die Einflüsse aus Russland zeigen, aber diese werden überschattet durch die Wintergärten der großen Hochhäuser, wie sie überall in China zu finden sind. In der Mitte der Stadt gibt es eine alte Kirche, die zum Museum umfunktioniert wurde und innerhalb derer die Wände wahrscheinlich nie mehr restauriert werden sollen.

Quad zu fahren auf dem Eis machte jedenfalls sehr viel Spaß, wenn wahrscheinlich auch nicht soviel, wie die Leute, die in ihren schwarzen Audis über den gefrorenen Fluss driften.

Prädikat: Eigen und besuchenswert. Im Sommer als Badeort bestimmt auch nochmal auf ganz andere Weise interessant.