Act of the Apostle
Hier in 北京 (Peking) ist es 4:08 Uhr nachts. Wir haben versucht, den Jetlag durch langes Ausschlafen zu überwinden; offensichtlich erfolgreich.
Bemerkenswert sind wohl die Gerüche, die man fast überall in der Stadt wahrnimmt. 80% Essen, 20% Smog.
Wir haben eine – zugegebenermaßen doch sehr schöne – Unterkunft gebucht, und in dieser Gegend habe ich bisher keine Westler gesehen. Es erscheint daher umso befremdlicher, wenn mensch über den Tiananmen-Platz 天安门广场 (Platz des himmlischen Friedens) flaniert und anschließend durch den Jingshan-Park 景山公园, und dabei Unmengen (also einige) Menschen sieht, die offentsichtlich nicht asiatischer Abstammung sind.
Das Essen gefällt bisher ungemein, generell fällt mir persönlich bisher nichts allzu negatives ein, meinen Mitreisenden wahrscheinlich auch nicht. Apropos, M. hat heute erfolgreich die Herausforderung des Eiseimers (ice bucket challenge) absolviert, zwar ohne Eis, aber der alte Chinese, der ihn mit seinem Schlauch naßspritzen durfte, hatte sichtlich Spaß (siehe Instagram oder Facebook).
Abschließend sei für den Anfang noch erwähnt, daß das Bier meistens zwischen drei und vier Prozent Alkohol enthält und sich daher sehr gut trinken lässt. Um es der Gruppe um mich herum gleich zu tun, werde ich nun schlafen gehen.
(Und für den Anfang würde ich gerne mit klügeren Sätzen als den meinen schließen; damit sich das Veröffentlichen dieser Gedanken wenigstens halbwegs für die Leserin lohnt.)
Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen,
Gefällt mir die Welt.
Ich blick in die Ferne,
Ich seh in der Näh’
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.
So seh ich in allen
Die ewige Zier,
Und wie mir’s gefallen,
Gefall ich auch mir.
Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!
(Faust II, IV. Akt)